MUSIKWISSENSCHAFTLICHE INSTITUTE & VERDI-SPEZIALISTEN

Istituto Nazionale di Studi Verdiani (Parma)

Warum ein Verdi Institut?

Giuseppe Verdi und seine Opern sind in der ganzen Welt beliebt.  Nichtsdestotrotz  war Verdi nicht nur ein großer Komponist und Theatermann, sondern gehörte er auch zu den bedeutendsten Figuren seiner Epoche. Und um in diesem sinne Verdi und seine Kompositionen (überwiegend Werke für das Musiktheater) besser kennenzulernen und zu verstehen... um zu begreifen, warum mehr al 110 Jahre nach seinem Tod sein Oeuvre weltweite Verbreitung mit nahezu täglichen Aufführungen findet, ist 1959 in Parma das Istituto Nazionale di Studi Verdiani geschaffen worden.

Was ist das „Istituto Nazionale di Studi Verdiani“?

Anerkannt 1963 vom italienischen Staat als eine Körperschaft öffentlichen Rechts, wurde das Institut 1989 in ein nationales Institut für Verdi-Studien umgewandelt und existiert es seit 2002 als eine privatrechtliche Stiftung. Zweck des Instituts ist, wie es seiner Satzung heißt, die "Bewahrung und Erschließung des Werks von Giuseppe Verdi im Zusammenhang mit der italienischen und internationalen Geschichte und Kultur."

   

Was macht das Institut?

Da es vorrangig eine Forschungseinrichtung ist, verfasst und publiziert das Institut hauptsächlich:

a. das Jahrbuch „Studi Verdiani“ mit Aufsätzen und Beiträgen über Verdi in Originalsprache;

b. die kritische Verdi-Briefausgabe, die nicht allein die vom Komponisten verfassten, sondern auch die an ihn gerichteten Briefe enthält;

c. die Bände mit den Ergebnissen der mit dem „Premio internazionale Rotary Club di Parma Giuseppe Verdi“ ausgezeichneten Forschungen. Erschienen sind bis jetzt fünf Bände;

d. Faksimiles und Transkriptionen von Verdi-Handschriften. Bis jetzt sind veröffentlicht die Reproduktion des die „Messa per Rossini“ (1869) beschließenden „Libera me“, die Skizzen zu „La traviata“ und die verschiedenen Fassungen des Librettos zum „Re Lear“, eines von Verdi nicht abgeschlossenen Opernprojekts.

Darüber hinaus veranstaltet das Institut, auch in Zusammenarbeit mit Theatern und kulturellen Einrichtungen, Kongresse und Ausstellungen, in deren Mittelpunkt das Werk und die Person Verdis stehen.

Über welche Einrichtungen verfügt das Institut?

a. eine öffentliche Bibliothek von ca. 16.000 Bänden zu Verdi und der Musik des 19. Jahrhunderts mit Partituren, Klavierauszügen und Libretti.

b. ein Archiv zur Verdi-Korrespondenz, das Ablichtungen von ca. 20.000 vom Komponisten verfassten oder an ihn gerichteten Briefen enthält;

c. eine Tonträgersammlung von ca. 3.500 Einspielungen ganzer Opern oder einzelner Stücke von den Anfängen der Schallplatte bis heute.

Stimmen über das Institut:

"Das Istituto Nazionale di Studi Verdiani, das seinen Sitz in Parma hat, ist seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Bezugspunkt der weltweiten Verdi-Forschung geworden. Mit seinen bedeutenden Veröffentlichungen, seiner Bibliothek und seinem unvergleichlichen Archiv, mit seinen zahlreichen Projekten, die unsere Kenntnis von Leben und Werk Giuseppe Verdis erweitern, hat sich das Institut die bleibende Anerkennung der Wissenschaftler wie der Öffentlichkeit auf internationaler Ebene errungen. Alle diejenigen, denen Verdi am Herzen liegt, stehen zum „Istituto Nazionale di Studi Verdiani“, seinem Direktor Pierluigi Petrobelli und all seinen Mitarbeitern in einer tiefen Dankesschuld. Sie sind ein Vorbild in einer immer wieder schwierigen Welt.“ (Philip Gossett, verantwortlicher Herausgeber von „Le opere di/The works of Giuseppe Verdi“)

„Wegen der Vielfalt seiner Quellen, der fachlichen Kompetenz seines Direktors und seiner Mitarbeiter, wegen der angenehmen Atmosphäre seiner Räumlichkeiten ist das Istituto nazionale di studi verdiani in Europa der Ort schlechthin, an den sich von nah und fern alle diejenigen begeben können, die sich für Verdi interessieren. Um auf eine Institution zu treffen, die ihm nahekommt, muß man den Atlantik überqueren (New York), und es ist unvorstellbar, daß Italien und Parma, Verdis Heimat und nahe seinem Geburtsort, auskommen könnten ohne ein Zentrum, daß seit einem halben Jahrhundert zahlreiche bedeutende Publikationen herausgebracht und zu einem vertieften Verständnis dieses überragenden Künstlers beigetragen hat.“ (Gilles de Van, emeritierter Professor an der Universität Sorbonne Nouvelle, Paris)

„Während meines gesamten akademischen Lebens habe ich immer wieder das Istituto nazionale di studi verdiani besucht und mich seiner Publikationen bedient. Es gibt keinen Forscher auf dem Gebiet der italienischen Oper, in welchem Teil der Welt er auch arbeiten möge, der auch nur daran denken könnte, eine Arbeit über Verdi ohne die Ressourcen des Instituts in Angriff zu nehmen. Und mehr noch: Sein Einfluß reicht noch weiter bis in die Bereiche der Aufführungspraxis und der Schule. In diesem Sinne ist die zukünftige Rolle des Instituts von zentraler Bedeutung für das Verständnis des 19. Jahrhunderts, eine für die italienische Kultur in höchstem Maße herausfordernde Epoche.“ (Roger Parker, Professor für Musik an der Universität Cambridge)

„Mit seinem reichen Schatz an Dokumenten, Büchern, Partituren, Schallplatten und einschlägigem Archivmaterial hat das Institut sich seit langem als zentraler Bezugspunkt für alle Aspekte der Forschung über Leben und Werk des Komponisten erwiesen. Es ist eine Institution, der gegenüber ich und alle diejenigen, die über diesen Gegenstand geschrieben haben, tiefe Dankesschuld empfinden.“ (Julian Budden, Autor des Standardwerks „The Operas of Giuseppe Verdi“)

„Das Istituto nazionale di studi verdiani, tätig seit 1960, ist zu einem Zentrum wissenschaftlicher Aktivität im Hinblick auf Leben und Werk Giuseppe Verdis geworden. Aufgrund seiner Leistungen kann es sich auf internationaler Ebene mit dem Bonner Beethoven-Archiv (Beethoven-Haus) vergleichen. Die Publikationen des Instituts, insonderheit die den Briefwechsel des Komponisten betreffenden, und die Forschungen sind von fundamentaler Bedeutung für die heutige Verdi-Forschung, eine Forschung, die für die Fortführung der Institutsarbeit von grundlegender Bedeutung ist.“ (Wolfgang Osthoff, emeritierter Professor an der Universität Würzburg, Ehrendoktor der Universität Rom „La Sapienza“)

Obige Darstellung entspricht bedauerlicherweise nicht mehr der aktuellen Situation,  weshalb hier so bald wie möglich ergänzende Informationen veröffentlicht werden.

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