VERDI - PERSÖNLICHES UMFELD

Arrigo Boito (Der großer Librettist & Freund / Briefwechsel)

Kurzbiographie
Arrigo Boito  

Arrigo Boito wurde am 24. Februar 1842 in Padua, der Stadt des Heiligen Antonius, als zweiter Sohn des Miniaturmalers Silvestro Boito und Józefa Radolinska, einer verwitweten polnischen Gräfin, geboren. Bereits mit neun Jahren (1851) verfasste  "Enrichetto Boito" - wie seine Eltern ihn nannten - seine ersten Kompositionen, u.a. eine Polka nach  "La donna è mobile" aus Verdis Oper Rigoletto, die im selben Jahr in Venedig mit grossem Erfolg uraufgeführt worden war. Ab 1853 studierte er am Mailänder Konservatorium Geige, Klavier und Komposition (bzw. Musiktheorie) und dort schloss er 1855 auch Freundschaft mit seinem Kommilitonen Franco Faccio, der später wie Boito Komponist wurde und außerdem als einer der gefragtesten Dirigenten seiner Zeit europaweit berühmt wurde. 1887 dirigierte er in Mailand (Teatro alla Scala) die Uraufführung von Verdis Otello. Faccio starb 1891 und wurde nur 51 Jahre alt. Nach der Beendigung seines Studiums reiste Boito zusammen mit Faccio nach Paris, wo beide mit  Hector Berlioz, Charles Gounod Giaochino Rossini und  Giuseppe Verdi zusammentrafen. Und 1862 schrieb er dort ebenfalls die Verse zur Inno delle Nazioni (Hymne der Nationen), die von Verdi noch im selben Jahr zur Weltausstellung in London vertont wurde. Auf der Rückreise von Paris nach Mailand besuchte Boito England, Deutschland und das Vaterland seiner Mutter, Polen. Und wieder zurück in Mailand (November 1862) schloss er sich für die nächsten fünf Jahre der revolutionären Intellektuellen-Bewegung Scapigliatura an und schrieb während dieser Zeit vor allem (scharfe) Kritiken und Gedichte. Ebenfalls schrieb er um 1864 das Libretto für Faccios späteren Oper Amleto (nach Shakespeares Hamlet), die bei der Uraufführung am 30. Mai 1865 in Genua nur einen geringen Erfolg verbuchen konnte, obwohl das Libretto auch von Verdi für sehr gut befunden wurde. 1866 nahm Boito zusammen mit Faccio als Freiwilliger an den Freiheitskriegen gegen Österreich teil., und mm 5. März 1868 wurde seine erste Oper Mefistofele nach Goethes Faust an der Mailänder Scala uraufgeführt, fiel aber durch, weil das Werk mit fast sieben Stunden viel zu lange dauerte und weil der im Dirigieren unerfahrene Komponist die musikalische Leitung selbst hatte übernehmen müssen. Daraufhin revidierte Boito sieben Jahre später die Oper, verkürzte sie drastisch und schrieb  auch die Rolle des Faust, die ursprünglich für eine Baritonstimme geschrieben worden war, in eine Tenorpartie um. Und so ging die komplett neugestaltete Partitur des Mefistofele am 4. Oktober 1875 am Teatro Comunale di Bologna in Bologna über die Bühne und erwies sich sofort als sensationeller Erfolg, zufolge Mefistofele auch heute weltweit wieder immer aufgeführt wird. Boitos zweite Oper Nerone (Nero), an der Boito bis zu seinem Tod 1918 gearbeitet hat, wird leider weit weniger beachtet, obwohl man auch diese  Oper als ein Meisterwerk betrachten kann.

Weitere ausführliche Informationen über das Leben und Wirken Arrigo Boito -er war Verdis wichtigster Librettist- werden so bald wie möglich hier zur Verfügung gestellt.

Die Bilder von der Piazza Verdi und den Wagen Verdis wurden uns freundlicherweise durch Prof. Dr. Uwe Janssens aus Eschweiler zur Verfügung gestellt.

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