NABUCODONOSOR (NACH 1844 NABUCCO)

Handlung und Libretto

I. Teil – Jerusalem im Tempel Salomons - 587 v. Chr.

Die babylonischen Truppen haben Jerusalem erobert und stehen vor den Toren des Tempels. Zaccaria, die Geisel Fenena an der Hand, beruhigt das Volk und verheißt ihm Gottes Beistand. Ismaele ist in Fenena verliebt und will ihr zur Flucht verhelfen, da erscheint Abigaille an der Spitze als Juden vermummter babylonischer Krieger, verhöhnt Ismaele, der sie einst verstieß, und bezichtigt Fenena des Verrats. Der Widerstand der Juden ist gebrochen, Nabucodonosor dringt in den Tempel ein. Als Zaccaria dem Frevler droht, Fenena zu töten, wird er von Ismaele entwaffnet, und Nabucodonosor befiehlt, den Tempel zu zerstören.

II. Teil (Der Frevler)

1. Bild – Gemächer der Königsburg:

Der König hat Fenena die Herrschaft übertragen. Abigaille ist ein geheimes Schriflstück in die Hände gefallen, das sie der Schande preisgibt, von einer Sklavin abzustammen. Sie verheißt der bevorzugten Schwester den Tod, dem verhaßten Vater schwört sie Rache. Fenena hat die jüdischen Gefangenen befreit. Daraufhin hat der Oberpriester des Baal die falsche Kunde verbreiten lassen, Nabucodonosor sei im Krieg gefallen; mit seinen Magiern trägt er Abigaille die Krone Assyriens an.

2. Bild – Saal in der Königsburg, der im Hintergrund in andere Säle mündet:

Zaccaria betet mit den Leviten. Als Ismaele erscheint, bezichtigen ihn die Leviten des Verrats und verstoßen ihn. Doch Zaccaria ruft zur Vergebung auf. Da stürzt Abdallo mit der Nachricht herein, der König sei gefallen und Abigaille werde vom Volk gekrönt. Fenena ist zum Widerstand entschlossen. Der Oberpriester erscheint mit Abigaille, die von Fenena die Krone fordert. Da bahnt sich Nabucodonosor den Weg, entreißt Abigaille die Krone und ruft sich selbst nicht nur zum König, sondern auch zum Gott der Juden aus. Es donnert, ein Blitz fährt auf Nabucodonosor nieder und schlägt ihn mit Wahnsinn. Abigaille reißt die von Nabucodonosors Haupt gefallene Krone an sich und setzt sie sich auf.

III. Teil  (Die Prophezeiung)

1. Bild – hängende Gärten:

Abigaille überlistet ihren verwirrten Vater zu einem Todesurteil gegen Fenena. Als Nabucodonosor das Schriftstück hervorzieht, das Abigailles Sklaventum bezeugt, zerreißt diese es und lässt den Vater festnehmen, der sie vergeblich um Mitleid anfleht.

2. Bild – Ufer des Euphrats:

Die Juden trauern um den Verlust ihrer Heimat; Zaccaria ermuntert sie, im Namen Gottes nicht zu zagen, sondern wie ein Löwe gegen die Feinde zu kämpfen.

IV. Teil (Das zertörte Götzenbild)

1. Bild, wie II/1:

Nabucodonosor sieht Fenena, wie sie zur Hinrichtung geführt wird, doch er kann nicht helfen; als letzte Hoffnung betet er zum Gott der Juden. Der Wahnsinn weicht von ihm. Abdallo ist mit den Getreuen zur Stelle.

2. Bild, wie III/1:

Nabucodonosor befreit Fenena und befiehlt seinen Kriegern, das Götzenbild des Baal zu zertrümmern: Doch dieses stürzt von selbst in sich zusammen. Dann heißt er die Juden, in ihr Land zurückzukehren, und verspricht ihrem allein mächtigen und gütigen Gott einen neuen Tempel zu erbauen. Abigaille tritt hinzu, gestützt von zwei Frauen; mit der Bitte um Vergebung stirbt sie.

Autor (Bearbeitung Dr. Birgit Schmidt)

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