UN GIORNO DI REGNO / IL FINTO STANISLAO

Handlung und Libretto

Erster Akt:

1. Bild: (Eine Galerie)

Der Akt beginnt mit einer etwa fünfeinhalbminütigen Ouvertüre. Danach erzählen sich Diener und Vasallen des Barons Kelbar, dass ein König zu Gast ist und dass eine Doppelhochzeit stattfinden soll. Giulietta, die Tochter des Barons, soll auf Drängen ihres Vaters den reichen alten Schatzmeister La Rocca heiraten, obwohl sie Edoardo liebt. Die Nichte des Barons, die Marquise del Poggio, will eher aus Bosheit den Grafen Ivrea heiraten, weil sie annimmt, dass sie ihr Verlobter Belfioro verlassen hat. Dieser hat jedoch die geheime Mission übernommen, so lange den polnischen König Stanislaus zu spielen, bis dieser sicher in Warschau eingetroffen ist. Als Belfiore jedoch hört, dass seine Verlobte einen anderen heiraten will, schreibt er einen Brief an den Hof, um von der lästigen Pflicht befreit zu werden, noch länger den König zu spielen (Nr. 5, Rezitativ, wobei der Text des Briefes gesprochen wird). In seiner Verzweiflung wendet sich Eduardo an ihn, damit ihn der vermeintliche König nach Polen mitnimmt. Belfiore ernennt ihn zu seinem Schildknappen und schwört sich insgeheim, wegen des überspannten Barons noch einen Tag als König zu regieren, um die geplante Heirat zu hintertreiben. Inzwischen ist die Marchesa eingetroffen, die in dem davoneilenden falschen Stanislaus ihren Verlobten zu erkennen glaubt.

2. Bild: (Garten)

Im Garten klagt Giulietta einigen Bauernmädchen und Dienerinnen ihr Leid, dass sie einen ungeliebten Mann heiraten soll. Der Baron und der Schatzmeister kommen hinzu, kurz darauf auch der vermeintliche König mit Edoardo. Belfiore gibt Giulietta und Edoardo die Möglichkeit, kurz miteinander zu sprechen, indem er den Baron und den Schatzmeister in ein kriegstaktisches Gespräch verwickelt. Als die Marchesa dem vermeintlichen König vorgestellt wird, ist sie unsicher, ob er nicht doch Belfiore ist.

3. Bild: (Galerie, wie vorher)

Belfiore, der die Hochzeit von Giulietta mit dem Schatzmeister La Rocca hintertreiben will, verspricht diesem in seiner Rolle als falscher Stanislaus ein Ministeramt und eine polnische Prinzessin. Als der Baron den Heiratsvertrag aufsetzen will, weigert sich La Rocca, die Tochter des Barons zu heiraten, weil er sich zu Höherem berufen fühlt. Im Finale I schlägt die Marchesa vor, dass Giulietta stattdessen Edoardo, den Neffen des Schatzmeisters, heiraten könnte. Der Baron beharrt auf seinem Standpunkt und fordert La Rocca zum Duell. Der vermeintliche König schafft es nur vorübergehend, die Streithähne zur Raison zu bringen.

Zweiter Akt:

1. Bild: (Galerie)

Nachdem Belfiore erfahren hat, dass der Baron nur wegen des Reichtums des alten La Rocca an der Hochzeit seiner Tochter festhält, macht er als falscher Stanislaus den Vorschlag, dass La Rocca seinem Neffen Edoardo ein Schloss und 5000 Scudi Jahresrente verschreibt. Der Baron besteht auf dem Duell. La Rocca macht daraufhin den unkonventionellen Vorschlag, dass sich jeder auf ein Pulverfass setzt und dass derjenige verliert, der zuerst in die Luft fliegt. Der Baron besteht stattdessen auf einem Zweikampf mit dem Schwert, worüber beide weiter streiten.

2. Bild: (Vorhalle im Erdgeschoss)

Die Marchesa ist noch immer im Zweifel, ob der falsche Stanislaus ihr Verlobter ist. In einem Gespräch mit dem vermeintlichen König erklärt sie, dass sie statt Belfiore den Kommandanten Graf Ivrea heiraten will. Nachdem der Baron seine Zustimmung zu der Hochzeit von Giulietta und Edoardo gegeben hat, streitet Giulietta mit ihrem Verlobten, weil sie annimmt, dass er als Schildknappe dem König Stanislaus nach Polen folgen will. In einem Gespräch mit dem falschen Stanislaus erklärt die Marchesa, dass sie Ivrea heiraten wird, falls ihr treuloser Verlobter nicht binnen einer Stunde auftaucht. Als auch noch Graf Ivrea auftaucht, versucht Belfiore, die Heirat zu verhindern, indem er behauptet, dass er sofort abreisen muss und dass Ivrea auf Befehl des Hofes König Stanislaus begleiten soll. Im Finale II lösen sich die Verwicklungen. Ein Bote überbringt die Nachricht des Hofes, dass Stanislaus Leszczyński inzwischen in Warschau angelangt ist. Belfiore darf als König „abdanken“ und wird zum Marschall befördert. Nachdem er sich als Belfiore zu erkennen gegeben hat, steht der Hochzeit der richtigen Paare nichts mehr im Wege.

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